Kinobuch

Am 28. Dezember 1895 werden in einem eigens dafür eingerichteten Raum, dem „Salon Indien“, des heute nicht mehr existierenden „Grand Café“ am Boulevard des Capucines in Paris die ersten „laufenden Bilder“ gezeigt. Dies gilt als die Geburtsstunde des Kinos, das sich in den folgenden Jahren zu einem Massenmedium entwickelt.  

Der Filmpionier Guido Seeber schreibt 1930 rückblickend: Es dürfte auf der ganzen Welt nur wenige Industrien gegeben haben, die so schnell zu einer Weltindustrie geworden sind wie die des Films.

Bereits im Frühjahr 1897 finden in Düren die ersten nachweisbaren Vorstellungen von „Lebenden Bildern“ statt.

Das vorliegende Buch dokumentiert die Kinogeschichte Dürens: von den Anfängen als Jahrmarktattraktion, den ersten festen Sälen, dem schwierigen Neuanfang nach Kriegsende, dem Kinoboom der Wirtschaftswunderphase bis zum Kinosterben in den 1960er Jahren und dem Start des ersten und bislang einzigen Multiplex am 12. März 1998. Dabei wird versucht, die regionale Geschichte in die allgemeine Filmgeschichte Deutschlands einzubetten.  

Mit Sybille Schmitz und Marita Breuer werden darüber hinaus zwei
Dürener Filmschauspielerinnen vorgestellt.

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Perschke

Nach dem Erinnerungsalbum „Mein Manheim“ (2013) und „Dividende frisst Heimat“ (2020) legt Hubert Perschke nun mit „Alte Heimat – Neue Zukunft“ seine dritte Fotobuchpublikation vor. Alle Titel setzen sich mit dem Themenkomplex der durch den Braunkohletagebau bedrohten, zerstörten, aber auch geretteten Dörfer im Rheinischen Revier auseinander. Dabei bleibt er immer nah an den Menschen und ihren sich wandelnden Lebensrealitäten.
Die Entwicklung seiner Fotodokumentationen ist Beleg dafür, dass sich seit 2013 das Engagement für die Bekämpfung der Klimakrise, für einen früheren Braunkohleausstieg und den Erhalt bedrohter Dörfer und Landschaften intensiviert hat: Während „Mein Manheim“ mit kurzen Zitaten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Manheimer*innen gibt, hat Hubert in „Dividende frisst Heimat“, einer fotografischen „Chronologie einer Heimatvernichtung“, zahlreichen aktiven Menschen aus dem Braunkohlewiderstand und Betroffenen aus den Garzweiler Dörfern und ihren Unterstützer*innen viel Raum für eine auch schriftliche Auseinandersetzung mit der Situation im Jahr 2020 eingeräumt.
In der jetzt vorgelegten Publikation hat sich das Spektrum der inhaltlichen Textbeiträge nochmals geweitet: Neben Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft geben die beiden Bürgermeister der betroffenen Kommunen, die Landesplanerin aus dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, sowie der Geschäftsführer der Tagebauumfeldinitiative „Landfolge Garzweiler“ Einblick in Sichtweisen und Perspektiven der „anderen Seiten“.

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Migration

Eines der seit Jahren viel Kopfzerbrechen bereitenden Themen ist die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt: Zu wenige Wohnungen, besonders für nicht so betuchte Mitbürgerinnen und Mitbürger, zu hohe Mieten, zu hohe Baukosten, zu viele bürokratische Regelungen, und … und … Es wird manch einen erstaunen, dass das keine neuen Probleme sind – vor über 100 Jahren hatte man mit teils noch viel schwierigeren Bedingungen zu kämpfen. Möglicherweise könnte man daraus ja Anregungen für heute gewinnen.
Dass es auch gute und tragfähige Ideen zur Lösung dieser Problematik gab und gibt, zeigen die Beiträge über den Dürener Grüngürtel, weitgehend entstanden in den 1920er Jahren, und die Planungen für das neue Jülicher „Quartier Nierstein“. Wie man darüber hinaus ein attraktives Umfeld schaffen kann, zeigt der Beitrag über die Wachstumsoffensive des Kreises Düren.
Abseits des Schwerpunktthemas finden Sie in diesem Buch wieder einen (im wahrsten Sinne des Wortes) bunten Reigen an Beiträgen – über Schmetterlinge im Jülicher Land, eingefleischte Fußballfans, ein technisches Meisterwerk, den Hambacher Forst und Alexander Theodor Ahrweiler, den Stifter des Dürener Gymnasiums.
Neben weiteren Beiträgen und der Literaturauswahl informiert die ausführliche Chronik des Kreises Düren über die kommunalen Geschehnisse im abgelaufenen Jahr.

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Migration

Bei dem Wort Migration denkt man oftmals an eine Ausnahme, an etwas, das von der „Norm“ abweicht. Wie die Vertreibungen nach dem Zweiten Welt­krieg, als Millionen Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Was ist aber, wenn Migration eigentlich etwas ist, das ständig, durch alle Zeiten, überall stattfindet? Nicht nur ausnahmsweise und nicht erst seit der Industrialisie­rung sind Menschen in Bewegung, sie verlassen ihre Heimat und lassen sich an einem anderen Ort nieder. Auch die Dürener Stadtgesellschaft lebt seit Jahrhunderten von diesen Veränderungen. Von den großen, die weltweit Auswirkungen haben, wie die Flüchtlingsbewegung 2015, oder den kleinen, mit lokaler Auswirkung, wie dem Bau der Dürener Kreisbahn Anfang des 20. Jahrhunderts.

In Düren leben heute Menschen aus mehr als 140 Nationen Tür an Tür und gestalten die Stadtgesellschaft mit. Durch ihr Wirken in Sport- und Kulturvereinen, in der Gastronomie, innerhalb religiöser Gemeinschaften oder ein­fach durch persönliche Kontakte und Beziehungen. Sie sind nicht alle zur gleichen Zeit in die Stadt an der Rur gekommen, die Gründe sind ebenso vielfältig wie die Herkunftsländer.

Viele der Kinder und sogar Enkelkinder all dieser Menschen, die in Düren ge­boren wurden, stellen sich häufig noch immer die Frage, wieviel Zeit eigent­lich vergehen muss, bis sie tatsächlich als Teil der Gesellschaft gelten. Was heißt das aber, Teil einer Gesellschaft zu sein und als solcher anerkannt zu werden? Und wie lange wird es noch dauern, bis die Mehrheit erkennt und verinnerlicht, dass Migration die Regel ist und nicht die Ausnahme? Sie findet ständig statt und prägt unsere Gesellschaft aktiv. Sie birgt Chancen und Risiken. Und das Düren, wie wir es heute kennen, würde ohne Migration nicht existieren.

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KJB_2023

Im Reigen der Erinnerungsjahre fehlt eines, das eigentlich einen her­ausragenden Platz einnehmen müsste: 1923 bot mit der Ruhrbesetzung, dem passiven Widerstand, der galoppierenden Inflation, dem Separatistenspuk, dem Hitler-Putsch und der schließlichen Stabilisierung der deutschen Währung – das alles vor dem Hintergrund der Besatzung durch die Franzosen – Ereignisse, die eine solche Wucht entfalteten, wie wir sie uns heute kaum noch vorstellen können. Die sich gerade erst bildende junge Demokratie wurde durch sie mehr als einmal aufs Äußerste gefährdet, ganz zu schweigen von den existenziellen Nöten, die die Bevölkerung mit Geldentwertung, Arbeitslosigkeit, Lebensmittel- und Kohlennot ertragen musste. Wenn wir zur aktuellen Situation gewisse Parallelen sehen, dann sollten wir uns bewusst machen, wie wertvoll unser heutiger Sozialstaat ist.

Neben den Beiträgen zu diesem Schwerpunktthema bietet dieses Jahrbuch weitere interessante Lektüre. So erinnert Beate Fähnrich an die Reisen ihres Großvaters, Matrose auf kaiserlichen Schiffen, in die exotischen Winkel unserer Erde. Achim Jaeger zeichnet ein ausführliches Porträt des Historikers Albert Lennarz, den Dürenern bestens bekannt durch seine Mitarbeit an der ersten Zeittafel zur Geschichte Dürens von 1948. Und wie geschichtsträchtig das Dürener Land ist, zeigt der Bericht über die Ausgrabungen unter der ehemaligen Kirche St. Nikolaus in Düren-Rölsdorf.

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Breuers Häuschen

Gelegen an der Valencienner Straße, der alten Landstraße nach Aachen, bezeichnet sich das "Breuers Häuschen" als Dürens ältestes Gasthaus. Eines der originellsten ist es ohne Zweifel – altes Fachwerk, ein bisschen krumm und schief, innen mit teilweise bedrohlicher Deckenhöhe, aber ungemein gemütlich und mit einer Atmosphäre, die aus echter Historie resultiert und nicht durch künstliche Deko hergestellt werden muss.
Das Buch erzählt von diesem denkwürdigen Haus und seinen Besitzern, Pächtern, Gästen, den Festen, die dort gefeiert wurden, den Geschichten, Mythen und Legenden, die sich darum ranken, und, nicht zuletzt, von alten und neuen Gerichten, die dort serviert wurden und werden.

Gestaltet hat das Buch eine Redaktion aus Zeit­zeugen, Orts- und Geschichtskundigen, Sachkundigen und Familienmitgliedern der Engelmanns. Viele Informationen, Bilder, Geschichten und Andenken an das Breu­ers Häuschen wurden von Gästen geschickt oder vorbeigebracht.
So gilt der Dank der Herausgeber all den vielen Helfern, die so engagiert zum Gelingen des Vorha­bens beigetragen haben. Das Buch „Breuers Häuschen“ wird 222 Jahre darf ohne Übertreibung als ein gelungenes Dokument der Heimat- und Geschichtsverbundenheit in Düren und Gürzenich bezeichnet werden.

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