Heike Kussinger-Stanković
Engel, Kinder und trauernde Frauen
Der Evangelische Friedhof Düren
Herausgegeben vom Förderverein Evangelischer Friedhof Kölnstraße e.V.
Mit Beiträgen von Hans-Jürgen Gude, Hans-Helmut Krebs, Christoph Rachel und Joachim Schüll
Der Evangelische Friedhof von Düren liegt etwas verborgen hinter einem stählernen Eingangstor mitten in der Stadt. Erst beim Betreten erschließt er sich mit seinem Schatz an historischen und kunstvollen Denkmälern.
Friedhöfe tragen nicht nur den Wünschen vieler Menschen Rechnung auch nach dem Tod die Erinnerung an die verstorbenen aufrecht zu erhalten und zu bewahren. Sie sind auch aufschlussreiche Zeugen historischer Entwicklungen. Die Aufgaben erfüllt der Evangelische Friedhof in Düren in besonderem Maß. Neben vielen Einzelgräbern steht der Friedhof auch in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz. Viele für die Dürener Geschichte wichtige Persönlichkeiten fanden auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe. Viele werden auch heute noch durch ihre eindrucksvollen Grabmäler geehrt.
Ein Rundgang über den Friedhof weckt jedoch nicht nur Erinnerungen an bekannte Personen. Er ist auch eine grüne Oase im Zentrum von Düren. Er hat, wie durch ein Wunder, den schweren Bombenangriff im November 1944 fast unbeschadet überstanden. Der auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindliche, ehemalige katholische Friedhof wurde durch Bomben so stark zerstört, dass die Gräber nicht mehr zugeordnet werden konnten, weshalb er in einen öffentlichen Park umgestaltet wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet der für die Dürener Geschichte wichtige Evangelische Friedhof fast ganz in Vergessenheit.
Trägerin war damals wie heute die Evangelische Gemeinde zu Düren, die ihn heute auch gärtnerisch liebevoll erhält und pflegt.
Vor dem Jahr 2000 war das allerdings noch anders. Die zum Teil aus weißem Carrara-Marmor bestehenden, eindrucksvollen Grabmäler waren von Efeu und Wildkräutern so stark überwachsen, dass die kunstvoll gestalteten Figuren der Grabmäler teilweise nicht mehr erkennbar waren.
Korrosion war vor allem an den gusseisernen Gittern weit fortgeschritten. Bestattungen fanden nur noch in geringer Anzahl statt. Es bestand Handlungsbedarf.
Die Dringlichkeit einer grundlegenden Restauration des Friedhofs in seiner Gesamtheit und fast aller unter Denkmalschutz stehender Grabmäler führte im Jahr 1999 schließlich zur Gründung des Fördervereins Evangelischer Friedhof Kölnstraße. Es konnten in erheblichem Umfang Mittel gesammelt werden und ein professioneller Restaurator wurde mit den Wiederherstellungen beauftragt. Den sich ändernden Bestattungsgewohnheiten wurde durch Schaffung eines Bereichs für die Beisetzung von Urnen Rechnung getragen. Die Restauration des Friedhofs und seiner Grabmäler war auch ein wesentlicher Anstoß zum Bau des Columbariums und der Emmauskapelle. Beisetzungen, auch anderer Konfessionen, finden heute wieder in größerer Zahl statt.
Eine unter der Leitung des Kardinals Lehmann eingesetzte Kommission zur Beurteilung von Friedhöfen wählte unseren Friedhof kürzlich zum siebtschönsten Friedhof Deutschlands.
Auf dem Friedhof finden nicht nur wieder vermehrt Trauerfeiern statt, sondern auch Besuche von Menschen, für die der Evangelische Friedhof eine Stätte der Erinnerung an den verstorbenen Ehepartner oder einen Freund und eine Stätte der Ruhe und des Friedens ist und bleiben soll.
Jochen Schoeller
Vorsitzender des Fördervereins Evangelischer Friedhof Kölnstraße e. V.
Inhalt
Jochen Schoeller, Grußwort
Heike Kussinger-Stanković, Geschichte des evangelischen Friedhofs Kölnstraße
Heike Kussinger-Stanković, Der Friedhof der Reformierten und Lutheraner an der Paradiesstraße
Heike Kussinger-Stanković, Bildhauer & Steinmetze
Heike Kussinger-Stanković, Symbole
Hans-Jürgen Gude, Hans-Helmut Krebs, Heike Kussinger-Stanković, Christoph Rachel und Joachim Schüll, Einzelgräber (Beschreibung und biographische Daten zu dort Bestatteten)
Quellen und Literatur
208 Seiten
zahlr. Abb., 24 x 28 cm, geb.
Hahne & Schloemer Verlag, Düren 2022
ISBN 978-3-942513-61-6
Preis: 24,80 €
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